Zahnfarbene Füllungen revolutionierten die Zahnmedizin ab 1960 und dienten zunächst nur als Füllmaterial für die Frontzähne. Erst später konnte die Indikation für die Füllungen an Seitenzähnen freigegeben werden. Dies gelang durch einen erhöhten Anteil von härteren Partikeln, der sogenannten anorganischen Masse. Der stetigen Weiterentwicklung von Kompositen ist es zu verdanken, dass Ihre Zahnarztpraxis in Hamburg heute absolut amalgamfrei arbeiten kann. Das zahnfarbene Füllungsmaterial besteht zu etwa 20 Prozent aus Kunststoff und zu etwa 80 Prozent aus feinsten Keramikteilchen. Damit zählt das Material Komposit zu den Füllungen, ähnelt aber der Keramik in vielen Eigenschaften.
Viele Vorteile, die sich durch das neue Füllungsmaterial ergeben, wären jedoch ohne einen speziellen Klebeverbund undenkbar. Durch dessen Entwicklung sind wir heute in der Lage, das Komposit mit dem Zahnschmelz und Zahnbein zu verbinden. Bei der Verarbeitung von Kompositen ist eine absolute Trockenlegung notwendig, da Feuchtigkeit die Haltbarkeit und den Klebeverbund mit Dentin und Schmelz verringert. Die Trockenlegung wird mit Watterollen oder durch Anlegen eines Kofferdams (Spanngummi) erreicht.
Komposit kommt von compositum, latein: das Zusammengesetzte. Es besteht aus einer organischen Kunststoffmatrix, die, gemixt mit keramischen Füllkörpern, eine ästhetische, langlebige und nicht toxische Alternative zum Amalgam ist.
Vorteile gegenüber Amalgamfüllungen
Amalgamfüllungen sind bei Kindern sowie schwangeren und stillenden Frauen seitens des Gesundheitsministeriums mittlerweile nicht mehr erlaubt und werden im Praxisalltag kaum noch eingesetzt. Beim Legen und Ausbohren der Füllungen entweichen giftige Quecksilberdämpfe. Zeitlebens gehen kleinste Quecksilberionen ins Blut und setzten sich in Leber und der Niere ab. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Erschöpfungszustände sind Symptome einer Amalgamvergiftung und sollten sofort behandelt werden.
Komposit als Füllungsmaterial wird geklebt und kommt so ohne Unterschnitte oder unnötige Schmelzreduktion aus. Alte Amalgamfüllungen frakturieren gerne an der dünnsten Stelle der gesunden Zahnsubstanz, dem sogenannten „unter sich gehenden Bereich“. Mit geklebten Füllungen dagegen kann Ihre Zahnärztin in Hamburg den Zahn durch seinen adhäsiven Verbund stabilisieren und den kariösen oder frakturierten Bereich gezielt restaurieren.