Dass Coca Cola viel Zucker enthält, ist allgemein bekannt. Um genauer zu sein etwa 35 Stück Würfelzucker auf einen Liter gerechnet. Und dass zu viel Zucker ungesund ist, zu Übergewicht und diversen Erkrankungen führen kann, ist ebenfalls keine Neuigkeit.Wie aber wirkt sich Coca Cola eigentlich auf die Zähne aus?
Zunächst einmal muss man zwei Inhaltsstoffe des Softgetränkes unterscheiden: Säure und Zucker.
Den Zucker findet man auch in vielen anderen Getränken, sei es Limonade, Saft, Eistee, o.Ä. Wie auch der Zucker aus unserer Nahrung haftet er an der Zahnsubstanz und bildet dabei die Lebensgrundlage für zahlreiche Bakterien der Mundhöhle. Im Stoffwechsel dieser Bakterien entstehen wiederum bestimmte Säuren, welche den Zahnschmelz angreifen und aufweichen, sodass die Zähne Karies bekommen.
Wer Coca Cola trinkt, führt seinem Körper aber nicht nur Zucker, sondern auch Phosphorsäure zu. Diese sorgt dafür, dass das beliebte Getränk einen sauren ph-Wert von 2,5 – 4,2 (neutral = 7) aufweist und den Zahnschmelz bereits bei jedem einzelnen Schluck angreift, sogar ganz ohne Bakterien. Dem Kristallgitter der Zahnsubstanz wird dabei Calcium und Phosphat entzogen und anschließend mit dem Getränk und dem Speichel fortgespült. Wie auch im Knochen ist Calciumphosphat aber essentiell für eine ausreichende Stabilität und Härte.
Wer seinen Zähnen nun etwas Gutes tun möchte und nach dem Konsum von Coca Cola direkt zur Zahnbürste greift, verstärkt den negativen Effekt der Säure leider noch. Die aufgeweichte Zahnsubstanz ist in diesem Zustand besonders angreifbar. Wird mit der Zahnbürste oder groben Nahrungsbestandteilen darüber gebürstet, geht zusätzlich weitere Substanz verloren. All diese Vorgänge spielen sich im nicht sichtbaren Mikrometer-Bereich ab, der Teufel liegt hier aber im Summationseffekt. Über Wochen, Monate und Jahre können große, flächenhafte Erosionen entstehen, also Bereiche, in denen Zahnsubtanz unwiederbringlich verloren gegangen ist.
Am besten ist es natürlich, seine Zähne gar nicht erst mit Coca Cola zu belasten und lieber Wasser, ungesüßte Tees und andere Getränke zu trinken, die weder Zucker noch Säure enthalten. Wer aber dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte zwei wichtige Punkte beachten. Zum einen sollte die Coca Cola auf keinen Fall schlückchenweise über den Tag verteilt getrunken werden, sondern lieber auf einmal und am besten in Verbindung mit einer Mahlzeit. So bleibt dem Speichel, unserer körpereigenen Säureabwehr, genügend Zeit, den angegriffenen Zahnschmelz wieder aufzubauen. Speichel besitzt nämlich einen alkalischen pH, neutralisiert die Säuren und fungiert somit als Puffer bei der Nahrungsaufnahme. Weiterhin enthält er die wichtigen Mineralien Calcium und Phosphat und kann sie dem Zahn wieder zuführen, vorausgesetzt ihm bleibt dafür genügend Zeit, bevor ein neuer Schluck Säure den pH-Wert wieder absinken lässt.
Dies führt auch gleich zum zweiten wichtigen Punkt, dem Zähneputzen. Nach dem Konsum von säurehaltigen Lebensmitteln oder Getränken wie Coca Cola sollte man mindestens 30 min warten, bevor man zur Zahnbürste greift. In dieser Zeit kann die Zahnoberfläche wieder eine ausreichende Härte zurückgewinnen, um dem Abrieb der Zahnbürste standzuhalten.