Wenn man von einer Infektion spricht, denkt man häufig zunächst an Bakterien oder Viren. Sie dringen in unseren Körper ein, vermehren sich und verursachen schwere oder weniger schwere Erkrankungen. Auch vor der Mundhöhle machen sie nicht Halt und bedingen beispielsweise Zahnfleischentzündungen oder Karies.
Darüber hinaus existieren aber noch weitere Erreger, unter anderem Pilze. Der häufigste in der Mundhöhle vorkommende Pilz ist Candida albicans aus der Familie der Hefepilze. Hat man sich mit diesem infiziert, spricht der Fachmann von einer „oralen Candidose“. Die Infektion ist in den seltensten Fällen gefährlich und nicht unbedingt schmerzhaft. Sie kann aber eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität darstellen und Hinweis auf weitere Erkrankungen sein.
Als Symptom tritt ein weißlich-gelber, zunächst punktförmig, später zusammenfließender weißer Belag der Schleimhäute auf, insbesondere an der Innenseite der Wange und Lippen, an der Zunge und am Gaumen. Der Belag ist i.d.R. abwischbar und legt dabei rötliche, leicht blutende Stellen frei. Nur in seltenen Fällen handelt es sich um festsitzende Beläge oder ausschließlich gerötete, brennende Stellen. Betroffene leiden darüber hinaus an einem pelzigen Gefühl im Mund, Schmerzen und Schleimhautbrennen, Mundgeruch, verändertem Geschmackssinn, vermehrtem Durstgefühl und geschwollenen Lymphknoten.
Wie kommt es überhaupt zu einer Pilzinfektion?
Zunächst einmal sind bei knapp 50% der Menschen Candida-Pilze nachweisbar, ohne dass es auch zu einer Besiedlung der Mundhöhle kommt. Erst wenn das Immunsystem nicht mehr in der Lage ist, die Erreger in Schach zu halten, entsteht das typische Krankheitsbild. Betroffen sind deshalb oft Neugeborene und Säuglinge sowie ältere oder geschwächte Menschen. Auch medizinische Behandlungen wie Chemo- oder Strahlentherapie, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Infektionen wie HIV/AIDS oder die Erkrankung an Leukämie können das Immunsystem entsprechend schwächen. Weiterhin begünstigen Zahnprothesen und die länger andauernde Einnahme von Antibiotika oder Kortisonpräparaten eine orale Candidose.
Man bekämpft die Infektion in der Regel mit lokal wirksamen Lutschtabletten oder Suspensionen, welche mehrmals täglich eingenommen werden. Nur in sehr schweren Fällen greift man zu systemisch wirksamen Präparaten. Beide werden vom Zahnarzt verschrieben und der Erfolg der Therapie im Anschluss kontrolliert.