Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapperates, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Es gibt unterschiedliche Ansätze, an eine Parodontitis Erkrankung heranzugehen, jedoch sollte sich die grundsätzliche Anfangstherapie ähneln.
Zunächst werden auf dentaler Ebene alle Ursachen diagnostiziert: die Mundhygiene eingestuft, die Bakterienzusammensetzen untersucht und entzündliche Prozesse im Knochen ausfindig gemacht.
In der weiteren Diagnostik gibt es immer weitere Erkrankungsursachen zu beachten. Dazu gehören beispielsweise die Genetik, persönliche Gewohnheiten (Rauchen), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis, Rheuma und Essgewohnheiten. Alle Ursachen zusammen ergeben dann ein individuell ausgeprägtes Krankheitsbild welches sich meist über Jahre oder Jahrzehnte langsam ausprägt.
Die Krankheit verläuft wie ein Teufelskreis: Bakterien heften sich an und unser Körper möchte sie bekämpfen, indem er das Zahnfleisch entzündet. Wenn eine Entzündung nun über einen längeren Zeitraum persistiert, kommt es zum Knochenabbau. Nun haben die Bakterien die Möglichkeit, noch tiefer vorzudringen – der Körper muss sich noch mehr entzünden.
Häufig bemerken Patienten davon lange nichts, nur manche klagen über Mundgeruch, Zahnfleischbluten und Zahnlockerung. Dieser Teufelskreis kann dazu führen, dass Zähne wandern, sich lockern und letztlich gezogen werden müssen.
Durch regelmäßige Prophylaxe und zahnärztliche Kontrollen können sehr schwere Ausprägungen der Parodontitis erkannt und verhindert werden.
Therapie
Zu Beginn der Behandlung sollte eine ausführliche Anamnese und eine Zahnfleischtaschen-Messung statt finden. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung kommt nun eine Bestimmung der Bakterienzusammensetzung im Mund in Frage. Anschließend gilt es, das Zahnfleisch in Bereichen, die für Patienten gut zugänglich sind, entzündungsfrei zu bekommen. Dafür sind Mundhygieneschulungen und Kontrollen im Rahmen der professionellen Zahnreinigung in engmaschigen Abständen unerlässlich.
Der nächste Schritt ist die Tiefenreinigung der Zahnfleischtaschen. Dieser liegt alleine in zahnärztlicher Hand und ist unerlässlich für die langfristige Reduktion von tiefen Defekten.Bakterien und Konkremente (Zahnstein unterhalb dem Zahnfleisch) werden dabei in den Zahnfleischtaschen durch Schall und Kratzinstrumente aufgelockert und entfernt. Dies ist entscheidend, denn je länger Bakterien ungeachtet an einem Ort verweilen, desto giftiger werden sie für unseren Körper.
Erst durch das Aufmischen und dem Entfernen der Bakterienherde schafft es unser Körper, die Entzündungen auszuheilen und wieder Knochen zu bilden. Zähne können wieder fester werden, Mundgeruch verschwindet und Zahnfleischbluten hört auf.
Das Wichtigste ist jedoch: dies ist nur der Anfang. Denn danach heißt es, die neuen Mundhygienetechniken zu etablieren, regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung zu kommen (bis zu vier mal im Jahr) und seine Co-Faktoren für eine Erkrankung möglichst zu reduzieren, wie z.B. durch gesündere Lebensweise und Ernährung. Dann ist eine weitgehende Gesundung und Befreiung von Parodontitis möglich.
Mehr dazu im Blog: Vollkorn schlägt Parodontitis – ganzheitliche Therapieansätze