Vollkorn schlägt Parodontitis – ganzheitliche Therapieansätze

Eine ganzheitliche Parodontitis Therapie – was bedeutet das? Wir erklären Ihnen unsere Ansätze, die Rolle einer ausgeglichenen Bakterienzusammensetzung und was Vollkorn damit zu tun hat.

GANZHEITLICHE ANSÄTZE DER PARODONTITIS THERAPIE

Der Begriff Parodontitis steht für eine durch Bakterien bedingt Entzündung des Zahnhalteapperates, die langfristig zum Schwund und zur Degeneration von Knochen führt. Meist bemerken die Betroffenen die Erkrankung erst sehr spät. Typische Symptome sind: Zahnlockerungen, Mundgeruch oder ein „komischer“ Geschmack im Mund.
Die Ursachen für eine Erkrankung können sehr unterschiedlich sein. Die Bakterienzusammensetzung in unserem Mund, eine Schwächung unseres Immunsystems oder auch unsere tägliche Mundhygiene sind nur einige mögliche Gründe. Grundsätzlich gilt: Nur durch die tägliche Beseitigung von Belägen mit Hilfe von Zahnbürste, Interdentalbürste und Zahnseide erzielen wir langfristig ein entzündungsfreies Zahnfleisch.

ROLLE DER BAKTERIEN

Unser Mund ist voll mit Bakterien. Das ist aber erst einmal nicht Besorgnis erregend. Die Zusammensetzung ist der entscheidende Faktor, der bestimmt ob alles gut ist oder es zu Problemen kommt. Es gibt dabei sehr schwierige Bakterien, die sich besonders gut in luftabgeschlossenen Bereichen wie beispielsweise unter dem Zahnfleisch wohlfühlen und ausbreiten können. Diese sind in Maßen gar nicht bedrohlich, aber wenn unser Gleichgewicht der guten und schwierigen Bakterien kippt, kann es zu Entzündungen kommen.

WARUM KIPPT DAS GLEICHGEWICHT?

Dafür gibt es verschiedene Erklärungen. So kann es sein, dass unser Immunsystem durch zu viele andere Entzündungsstoffe im Körper in ständiger Alarmbereitschaft ist und damit schnell überreagiert. Gründe hierfür können Übergewicht, das metabolische Syndrom (Diabetes Typ II, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung), Tabakkonsum, psychischer Stress oder auch eine Schwangerschaft sein.

Wenn nun schwierige Bakterien bei einem mit Entzündungsstoffen beladenem Menschen anhaften, reagiert unser Immunsystem überproportional. Das Zahnfleisch und der Zahnhalteapparat entzünden sich verstärkt. Ein anderer wissenschaftlicher Erklärungsansatz ist die zu schwache Hemmung der Parodontitis-assoziierten Bakterien. Im Gleichgewicht der Mundflora haben die guten Bakterien die Oberhand und hemmen die Schwierigen. Es gibt neue Behandlungsansätze, die guten Bakterien durch die Zufuhr von Probiotika wie z.B. durch Lutschtabletten zu fördern.

Sehr wichtig für ein gutes Gleichgewicht: Die Ernährung. Wenn wir durch falsche und einseitige Ernährung den Körper zusätzlich mit Entzündungsstoffen belasten, schafft er es nicht mehr sich zu wehren, das Erkrankungsrisiko steigt besorgniserregend.

Eine gute Ernährungsweise wäre:

Balaststoffreiche Kost (Gemüse und Vollkorn)
ausgewogene Gemüse und Obstzunahme
Eiweißreiche Ernährung
Probiotika (Joghurt, Kefir, Kimchi, Miso)

Eine ganzheitliche Therapie durch ausgewogene Ernährung ist allerdings nicht alleine für eine erfolgreiche Parodontitisvermeidung ausreichend. Sie gilt vielmehr als unterstützende Maßnahme zu den allgemeinen Vorsorge- und Therapieansätzen. Lesen Sie hierzu in unserem Blogartikel Parodontitis.

QUELLE: BERICHT ZM-DEZ 2017 PROF. DR. SCHLAGENHAUF, UNIVERSITÄT WÜRZBURG